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BDH-Klinik Vallendar

In unserer neurologischen Reha- Klinik wird zur unterstützten Kommunikation mittels Augensteuerung sowie Diagnostik und Therapie der visuellen Wahrnehmung das Gerät C-Eye II Pro verwendet. Das System C-Eye basiert auf der Verfolgung der Bewegungen der Augäpfel mithilfe der Eye-Tracking-Technologie. C-Eye unterstützt unsere Therapeuten aus Logopädie und Neuropsychologie u. a. bei der Therapie von Patienten mit neurologischen Dysfunktionen wie Kommunikationsstörungen und visuellen Wahrnehmungsstörungen bei Gesichtsfeldausfällen oder Neglect.

Dabei wird es sowohl zur Anbahnung und Festigung unterstützter Kommunikation als auch zur Therapie der visuellen Wahrnehmung im Rahmen eines Blickbewegungstrainings erfolgreich eingesetzt.

C-Eye kann außerdem als diagnostisches Instrument dienen, um den Bewusstseinsgrad von Patienten objektiv zu bestimmen.

Hiermit möchten wir das System C-Eye all denjenigen empfehlen, die mit Personen mit Kommunikationsbarrieren (z. B. wenn Lautsprache und Schriftsprache motorisch nicht umsetzbar sind, mit den Augen aber bewusst selektiv fokussiert werden kann) und/oder zentral- visuellen Beeinträchtigungen arbeiten.

Unserer Erfahrung nach trägt eine systematische Stimulation der kognitiven Funktionen mithilfe von C-Eye bei speziellen Patienten zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei.

In der Klinik für Neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation wurde das C-Eye® II PRO im Rahmen der neuropsychologischen und neurorehapädagogischen Diagnostik und Therapie v. 09.09.2021 bis 17.03.2022 erprobt und eingesetzt.

Insbesondere aufgrund der Eyetracking- und Blicksteuerungsfunktionen ermöglicht bzw. unterstützt C-Eye II Pro die Beurteilung des Bewusstseinszustands und grundlegender Erkenntnisfunktionen u. a. bei neurologisch schwerstbetroffenen, minimal-responsiven und beatmungspflichtigen Patient*innen.

Einstellungen können individuell an die Fähigkeiten der Patient*innen adaptiert werden (beispiels- weise bei Neglekt oder Gesichtsfeldeinschränkungen, eingeschränkter Informationsverarbeitungs- geschwindigkeit), zudem kann eine erste Einschätzung unterschiedlicher Wahrnehmungsbereiche und bestimmter kognitive Funktionen – wie Sprachverständnis, Aufmerksamkeit und Gedächtnis – erfolgen und eingeschränkte Fähigkeiten mit Hilfe der enthaltenen Programme gefördert werden. Im Rahmen der Kommunikationsanbahnung sind neben bereits implementierter – auch in unter- schiedlichen Sprachen vorliegender – Inhalte zudem individuell anpassbare Piktogramme, virtuelle Tastaturen und Editoren für die multimediale Kommunikation enthalten. Die Bedienung erfolgt über Blick-, Touch- bzw. Switchsteuerung.

Die Handhabung des Gerätes gelingt aufgrund der nutzerfreundlichen Oberfläche relativ komplika- tionslos und in großen Teilen intuitiv.

Aufgrund des Eintrags in das Hilfsmittelverzeichnis des deutschen GKV-Spitzenverbandes (Pos.- Nr.: 16.99.03.4001, Art.-Nr.:CIC2332) ist bei entsprechender Indikation und Empfehlung eine häus- liche Versorgung mit Kostenübernahme durch die entsprechende Krankenkasse ebenfalls möglich.

Evangelisches Krankenhaus Oldenburg